Von Treseburg nach Thale, ca. 12km
https://www.komoot.com/de-de/tour/2643345470

Heute morgen ist es frostig, die Gräser tragen dickes Rauhreif. Und zunächst wartet eine Mutprobe auf uns. Wir müssen über eine Brücke aus Gitterrosten. Aber auch das rockt meine Mona mittlerweile ziemlich gut.
Weiter geht es durch das Städtchen Treseburg, vorbei an alten Häusern, Hotels und Gastronomie. Neben Hexen und magischen Wesen sind auch Muggel willkommen.
Wir wandern einen Waldweg flott bergan und … oh man … ein umgestürtzter Baum und ich setze mal wieder meinen Rucksack ab, um ihn auf der anderen Seite wieder aufzusetzen. Derweil kommen andere Wanderer an mir vorbei, alle nur mit Tagesgepäck und bedauern mich mit meinem großen, schweren Rucksack. Zum Glück bleibt dieser Baum der einzige, der mich zum absetzen zwingt.






An der Sonnenklippe holen wir uns unseren ersten Stempel des Tages. Hier steht eine alte, kleine, krüppelige Buche auf einem Felsen und wächst dort seit Jahren. Ein wunderschöner Ort, um bei Sonne zu verweilen. Jetzt aber ist es frostig und wir wollen uns zunächst mal warmlaufen.






Es geht weiter durchs Bodetal. Eine wirklich zauberhaft schöne Strecke. Aber auch schon schnell kommen mir Menschen entgegen. Man merkt, dass am Ende eine größere Stadt ist und offenbar viele Touristen eine Tageswanderung unternehmen. Was ebenfalls auffällt: An den vergangenen Tagen haben alle gegrüßt. Heute sind die Menschen erstaunt, wenn ich sie grüße. Also lasse ich es irgendwann. Schade.
Der Weg ist herausfordernd für mich. Ich bin erschöpft und jeder Schritt erfordert Konzentration. Es geht hauptsächlich über Steine und Felsen, manchmal über Wurzeln, bergauf und bergab. An einigen Stellen sind kleinen Brücken und Treppen. Ich bin wieder einmal sehr froh über meine Wanderstöcke, die hier mehr als einmal kräftig zum Einsatz kommen. Erfreulicherweise stört mich der Rucksack gar nicht mehr. Wir sind Freunde geworden.

Eine wunderschöne Gegend! Und völlig zufällig schweift mein Blick nach rechts und entdeckt einen Geocache 🙂 Das hatte ich nicht geplant.
An einem Hinweisschild, über die wild lebenden Mufflons komme ich vorbei und hinter der nächsten Biegung in der Sonne stehen schon Menschen und beobachten den gegenüberliegenden Berghang. Und dort sehe ich sie. Eine Herde Mufflons. Mal deutlich, mal hinter Gebüsch, dann kommt wieder eines. Eine willkommene Pause in der Sonne.
Fotos davon gibt’s keine, mein Handy hat kein Teleobjektiv 😉



Mutig über die Teufelsbrücke!
Und wo kommen die Menschen alle her? Bis auf die Menschenmassen am Brocken habe ich tagelang kaum eine Menschenseele gesehen und hier ist es voll. Immer mehr Leute kommen mir entgegen.






Bis ich dann am Hirschgrund / der Königsruhe ankomme. Das erklärt es. Von Ruhe keine Spur. Ein Biergarten – und Mona strebt sofort auf den ersten Tisch und die Bockwurst zu. Gut, dass ich sie kurz vorher schon angeleint habe. Ab hier geht gar nichts mehr. Vorbei die Ruhe und Erholung. Herzlich willkommen zurück im Alltag. Empfehlung: Plane dein Ziel niemals an einem Wochenende! Weiter Richtung Thale müssen wir dann auch noch einen kleinen Freizeitpark queren, um dann durch einen ruhigeren Stadtpark zur Touristeninformation zu kommen.
Hier erhalten wir unsere Urkunde und Abzeichen und haben somit offiziell den Harzer-Hexen-Stieg gemeistert!






Insgesamt bin ich nun an 8 Tagen 175.978 Schritte mit 127,1km, über 2173 Höhenmeter, ungefähr 724 Stockwerke gelaufen.
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