Ich habe JA gesagt – zu mir selbst

So häufig in meinem Leben. Und heute darf ich reflektieren und darüber schreiben, denn die liebe Gabi fragt danach im Rahmen ihrer Blogparade. So eine Blogparade dient dazu, sich weiter zu vernetzen und sichtbarer zu werden. Durch die Teilnahme kann ich bei der Gabi anknüpfen und meinen Beitrag bei ihr verlinken.

Ich habe JA gesagt, zu Systemen, anderen Menschen, Beziehungen, Vorgesetzten, Situationen, Entscheidungen anderer. Ich habe akzeptiert. Und vermutlich viel zu oft. Denn NEIN zu Sagen, das fällt mir viel schwerer.

An das eigentliche JA-Sagen, an das so jeder denkt, kann ich mich gar nicht mehr wirklich erinnern. Ja, ich habe geheiratet, standesamtlich. Vermutlich habe ich auch Ja gesagt, aber glücklich war ich da überhaupt gar nicht. Die ganze Hochzeit wurde um mich herum geplant, keine einzige Idee oder Wunsch von mir wurde beachtet. Meine Hochzeit begann am Abend vorher mit einem (Ehe)Krach und endete dann auch genauso in der Hochzeitsnacht. Das ganze hat dann aber noch eine Weile gedauert, bis ich auch bei der Scheidung JA gesagt habe.

Ein Ja zu mir war das aber immer noch nicht. Ein kleiner Ausbruch in die Unabhängigkeit und Start mit wenig Geld in einer gemieteten kleinen Wohnung (ohne Unterhalt – sowas wollte ich ja nie).

Bewusst JA sagen

Pro Tag treffen wir ungefähr 20.000 Entscheidungen. Die meisten davon unbewusst. Durch Routinen. Durch Regelungen. Durch Gewohnheiten.
Wäre ja auch anstrengend, wenn wir bewusst 20.000x nachdenken müssten und uns dann für ja oder nein (rechts oder links, Kaffee oder Tee, Zähne putzen in 1:50 oder 2 Minuten…) entscheiden müssten.

Ein bewusstes JA erfordert nachdenken und eine positive Entscheidung. Eine Entscheidung „aus dem Bauch heraus“ geschieht viel schneller und intuitiver als eine Entscheidung, über die wir erst nachdenken müssen. Welche davon nun die bessere ist, das muss jeder situativ selber für sich entscheiden.

In den letzten 5 Jahren ist so viel passiert und mit noch mehr JA zu mir hätte sicherlich noch viel viel mehr passieren können. Aber auch ich denke immer noch gerne zu viel über etwas nach und so gibt es bei größeren Dingen immer noch eher ein vernünftiges Nein, statt eines kräftigen JA.

Ein toxisches Arbeitsverhältnis

Ein JA zu mir selbst kann auch ein NEIN zu etwas anderem sein – oder ist es in den meisten Fällen ja auch.
Vor drei Jahren habe ich klar NEIN gesagt. NEIN, ich wollte so nicht weiter arbeiten, nicht mehr so behandelt werden. Ich fühlte mich nur noch schlecht auf meiner Arbeitsstelle.

So häufig habe ich gezweifelt, ob Dinge wirklich so abgelaufen sind, wie man es mir unterstellt hat. Zum Beispiel, wenn der Chef nach einem Auftrag gefragt hat, den wir vor 4 Wochen stoppen sollten und ich im Meeting die einzige war, die sich daran erinnern konnte. Denn auch Chef wollte von nix mehr wissen und hat rumgetobt. Wegen mir. Weil ich die Frechheit hatte, seinen Auftrag zu stoppen. Alle anwesenden Herren schwiegen betreten, keiner stand mir bei. Bis dann in der Woche später ein anderer Mitarbeiter, der bei diesem Tobsuchtsanfall nicht dabei war, auch in die Falle tappte und meinte: Wieso, den sollten wir doch stoppen!? – In der Zwischenzeit hatte ich wirklich gezweifelt, danach wusste ich: die anderen waren einfach nur zu feige!

Oder wenn ich zum Chef zitiert wurde, weil irgendwer behauptet hat, ich sei Schuld an irgendwas. Meist ja, dass ein Auftrag nicht pünktlich ausgeliefert wird. Immer stand ich dort in der Opferrolle und musste mich verteidigen, obwohl ich a) keine Schuld trug, b) keine Ahnung hatte, was mir genau vorgeworfen wird und c) alles ganz anders war. Tipp vom Chef, solche Gespräche zu vermeiden: ich solle doch einfach auch mal kommen und etwas über andere behaupten! Hä?

Am Ende erhielt ich eine schriftliche Ermahnung, weil ich bei dem allgemeinen „wir tun auf dem Papier schonmal so, als sei der Auftrag ausgeliefert und Daniela wird das dann die nächsten vier bis acht Wochen alles manuell aufarbeiten“ nicht mitgemacht habe. Und danach bin ich dort nicht mehr zur Arbeit erschienen. Ich musste mich sammeln. Und überlegen, wie lange ich mir das für das gute Geld noch antun will.

Ergebnis: Gar nicht mehr. Ich habe um Kündigung gebeten und dem wurde auch direkt statt gegeben.

Manchmal begegnet man Narzissten

Auch wenn mir sicherlich nicht jede meiner menschlichen Beziehungen, Partnerschaften, Freundschaften, Bekanntschaften und flüchtig kennengelernten Personen wohl gesonnen war, so ist mir doch nie etwas passiert. Ich glaube, mit meinem ersten Internet-BlindDate habe ich in diesem Jahr 30jähriges. Oder war es letztes Jahr schon? Ich frag ihn mal 🙂

Jedenfalls sehe ich in jedem Menschen das Gute und habe keine Vorurteile. Das mag sehr naiv sein und so bin ich dann auch, weil ich mich jahrelang nur für andere verbogen habe, mein Selbstwertgefühl im Keller war, auf einen Narzissten reingefallen.
Ein charmanter Mann, der mich umschwärmt hat, mir erzählt hat, wie toll ich bin, was ich alles kann – und dann kam sehr schnell schon alles anders.

Es hat was gedauert, bis ich das begriffen habe!

Ein JA zu mir selbst war notwendig, längst schon – und hier begann dann meine Reise in die Psychologie, psychologische Beratung, Coaching und Waldbaden. Viele Weiterbildungen, die erst nur der Selbstheilung dienten. Eindeutig aber das wichtigste JA in meinem Leben.
Mittlerweile helfe ich aber auch Dir sehr gerne!

Auf den Hund gekommen

Mamaaaa, jetzt bei Corona geh ich doch eh nicht zur Schule, da können wir auch einen Hund halten.
Äh. JA. Könnten wir. Und jetzt kann ich dann auch sagen, wir haben einen Corona-Hund. Immer noch. Auch 5 Jahre später.

So einfach war es dann doch nicht. Zunächst mal klapperten wir alle Tierheime der Umgebung ab. Doch alle Hunde waren schon vermittelt. Oder nur noch special Fälle dort zur Vermittlung. Also doch bei den Auslands-Tierschutzorganisationen angefragt. Dabei hatte ich immer die Einstellung, dass ich keinen Hund aus dem Ausland möchte. Wo doch auch in Deutschland so viele auf ein schönes zu Hause warten. Aber da wartete ja niemand mehr.
Über eine Empfehlung kamen wir an Friends for life e.V. und bei einem ersten Kennenlernen eines anderen Hundes wurde uns Mona vorgestellt. Zwischen uns beiden war es wohl Liebe auf den ersten Blick, sie wollte sofort auf meinen Arm. Vier Wochen später zog sie dann auch bei uns ein.

Und die Liebe auf den zweiten Blick ist es weiterhin!

Weiterbildungen, gerne auch mal mehrere parallel

Seit ich JA zu mir selbst sage, sage ich auch JA zu Weiterbildungen. Und geschadet hat davon noch keine.

99 Wochen bei Stefan Frädrich, der VAK und dann der Impuls-Coach, außerdem die Life-Design-Academy bei Damian Richter, Waldbaden bei Jörg Meier, psychologische Beratung beim sgd, Finanz- und dann Lohn-/Gehaltsbuchhaltung bei Dr. Endriss, Anti-Stresstrainer bei Let’s flow, Waldbaden mit Hund bei Christian Arzberger und momentan noch der Bilanzbuchhalter bei Dr. Endriss.

Eine große Mischung aus Persönlichkeitsentwicklung und beruflicher Neuorientierung.

Ein eigenes Haus

Mein Plan war es im Jahr 2022, wenn meine Tochter Abitur macht und dann sicherlich zum Studium wegzieht, selbst auch umzuziehen. Pläne und Träume gab es viele, Möglichkeiten eher – keine.
Der Immobilienmarkt in der Umgebung umkämpft, die Preise viel zu hoch und die Zinsen steigen schon wieder.

Weihnachten 2021 sehe ich ein Exposé und bemühe Maps, wo denn das wohl genau sein mag. Ich habe ein klein wenig so eine Ahnung. Und dank StreetView finde ich das Haus auch direkt.

Die Lage ist super, das Haus furchtbar hässlich, laut meiner Tochter 🙂

Im Mai 2022 war die Schlüsselübergabe zu dem Zwei-Familien-Haus und bereut habe ich es nicht. Auch wenn es aufgrund des Altbaus viele, viele ungeplante Baustellen gibt.

Mein Fazit

Das Leben ist großartig! Es bietet uns so viele Möglichkeiten und es geht immer aufwärts. Eine positive Entscheidung für eine Sache ist immer auch die Ablehnung einer anderen Alternative, ob bewusst oder unbewusst. Und rückblickend wissen wir nicht, ob eine andere Entscheidung besser oder schlechter gewesen wäre. Hätte, wäre, wenn…. Ist aber nicht!

Ich habe in meinem Leben gelernt, mich schnell zu entscheiden. Auf meinen Bauch zu hören. Nicht lange an Dingen festzuhalten, die mir nicht gut tun. Ich sage JA zu mir. Laut und deutlich!

Kommentare

2 Antworten zu „Ich habe JA gesagt – zu mir selbst“

  1. Liebe Daniela,

    danke für deinen so persönlichen, ehrlichen und ungeschönten Blick in dein Leben!
    Wozu sage ich JA, wozu NEIN – ich habe geschmunzelt bei deiner leicht-lockeren Schreibeweise – und auch den Kopf genickt (weil ich ähnliches erlebt habe) bei Narzissmus und Hauskauf 🙂

    Ich freue mich für dich, dass du aus den schwierigen Anfangsjahren dein Selbstbewusstsein entwickelt hast und sehr genau darauf schaust, was dir gut tut und was nicht.
    Weiter so 🙂

    Danke für deinen Beitrag zu meiner Blogparade – sie ist um deine JAs reicher!

    Herzliche Grüße
    Gabi

    1. Liebe Gabi,
      herzlichen Dank für die warmen Worte zu meinem Artikel.
      Ich konnte mit deinem Thema sofort was anfangen und mir hat die Reflektion sehr gut getan.
      Bis bald
      Daniela

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner