Harzer-Hexen-Stieg Etappe 3.2

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Von Torfhaus zum Brocken, 8,6km

https://www.komoot.com/de-de/tour/2635378408

Der Busfahrplan zwingt uns heute zu pünktlichem Aufstehen, zackigem Anziehen und dann mit vollem Gepäck los. Wir verlassen unsere Pension in Altenau und fahren mit dem Harzbus nach Torfhaus. Im Regen. Man gewöhnt sich dran. Selbst Mona läuft mit und ist freudig bei der Sache. Dabei ist Regen sonst nicht so ihr Ding.

In Torfhaus geht es zügig wieder in den Wald und dort dann auch schnell ins Moor. Wir nehmen einen kleinen Abstecher über Stege und schauen richtig in die Moor-Heide-Landschaft. Zur Blüte und bei Sonne sicherlich großartig. Heute eher… trüb. Aber das lässt unsere Laune nicht sinken.

Wir wandern. Alleine. Es ist weit und breit keine Menschenseele. Nur wir und der Nebelwald. Feucht. Man sieht teilweise richtig den Nebel aus dem Wald kommen und über den Weg wabern. Wir gehen übrigens auf dem Goetheweg. Gestern kreuzte er schonmal kurz unseren Weg, aber erst heute schreiten wir auf ihm voran. Manchmal blitzt auch die Sonne raus, aber sie kann sich auf unserer Höhe nicht durchsetzen.
Und das Wanderzeichen hat gewechselt. Es ist kein Plastikschild mehr, sondern ein gemaltes Hexenzeichen. Das hatte ich vor 13 Jahren bereits gesehen und seitdem wollte ich diesen Weg schon gehen.

Auch liegt viel Totholz rum. Wie auf sehr vielen Hinweisschildern genau erläutert ist, dass eben seit einem Sturm 1992 bereits viele Fichten gefallen sind und man dies Holz liegen gelassen hat, damit sich ein neuer Wald bildet. Es stehen auch noch reichlich Fichten. Natürlich nicht so viele wie früher. Aber sie wachsen.
Interessant fand ich auch beim Quitschenberg die Erklärung, dass die Eberesche auch zwischen den Fichten wächst und diese im Harz Quitsche genannt wird. Und dann ist es nicht mehr weit und ich bin am Eckernsprung. Hier – wie der Name des Platzes sagt, entspringt die Ecker. und noch wichtiger: hier ist die ehemalige Deutsch-Deutsche-Grenze.

War ich bis hierher alleine unterwegs, kommen jetzt jede Menge Menschen. Klar, es liegt daran, dass wir hier eine längere Futterpause einlegen. Aber man merkt durchaus, dass der Brocken naht. Ich treffe allein wandernde Frauen, die wie ich den Hexen-Stieg gehen. Zwei Familien, die ebenfalls komplettes Gepäck tragen. Aber auch die Wanderer mit Turnschuh, Jeans und kleinem Rucksack, die wohl nur einen Tagesausflug auf den Brocken machen.

Ich biege nach links auf den Grenzweg ab und ab da ist keiner mehr allein. Der Brocken naht, die Menschen strömen hinauf. Durchaus ungewohnt nach den letzten Tagen alleine. Und dann kommt sie angeschnauft, die Dampflokomotive der Brockenbahn.

Wir haben es geschafft und es gibt nicht viel zu sagen. Es sind überall Menschen. Die purzeln aus jedem ankommenden Zug. trotzdem gönnen wir uns in all dem Trubel auch ein Mittagessen. Hab ich doch vor x Jahren hier schon Erbseneintopf gegessen. Heute muss es wieder sein. Und Mona ist natürlich auch verhungert und bekommt eine Extra-Bockwurst. Weil es so feucht und kalt ist, trägt Mona meine Fleeceweste. Dennoch zittert sie später und wir fragen, ob wir schon zwei Züge eher zurückfahren können. Können wir!

Wir machen noch den Brocken-Rundweg, denn ich muss ja auch noch zu meinem Stempel kommen und natürlich das obligatorische Zielfoto machen.

Ob ich noch den Harzer Grenzweg am Grünen Band gehe? Hmmmm…

Mona schläft erstmal ne Nacht drüber nach.

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