Von Osterode nach Buntenbock – ca. 12km
Um 9 Uhr bin ich vom Parkplatz Bleichestelle in Osterode aus gestartet. Hier kann das Auto kostenfrei parken und dazu ist es auch noch der offizielle Startpunkt für die Wanderung. In vielen Tipps zu dem Parkplatz kann man lesen, dass auf die örtliche Beschilderung geachtet werden soll, denn ab und zu wird der Platz gesperrt für Veranstaltungen. Also Obacht!


Der Weg führt zunächst eine Straße hoch und Mona hat dann auch dort irgendwann Gras gefunden und ihre Notdurft verrichtet, den Kotbeutel habe ich bis Buntenbock am Rucksack baumeln gehabt. Es gibt im Harz keine Mülleimer im Wald. Also, zumindest auf der Strecke nicht. Macht mir ja auch nichts, trag ich halt alles wieder heim.
Erstaunlich sauber war es überall. Ob das wirklich an den fehlenden Abfallgelegenheiten liegt?
Der Asphaltweg geht schon gut bergauf und wechselt am Ende der Ortsbebauung in einen Schotterweg über. An der ersten Bank habe ich direkt Rast gemacht und meine Jacke ausgezogen. Ich war schon nass geschwitzt. Und kaum hatte ich Mona von der Leine, musste ich sicherheitshalber direkt wieder anleinen. Auf dem Feld saß ein riesiger Hase. Die sind ja wirklich erstaunlich groß.
Hasi mümmelte aber nur Gras und Mona nahm ihn gar nicht zur Kenntnis, so konnte es nach kurzer Zeit unangeleint weiter gehen.
Bei der Harzer Kiepenfrau hielten wir für einen Fotostopp kurz an. Auch wenn ich da schon direkt ans abbrechen gedacht habe. Höhenmeter, Gepäck und Mimimi…. irgendwie dachte ich auch, der Weg nimmt kein Ende mehr. Aber die Kiepenfrauen hatten es sicherlich schlechter als ich. Waren nur besser im Training. Bis zu 40kg trugen sie in ihren Kiepen auf dem Rücken und beförderten wie die Eseltreiber mit ihren Lasttieren Nahrung und Gewürze in den Oberharz. Harzkamele nennt man die Kiepenfrauen auch. Immer wieder habe ich auf meiner Etappe daran gedacht, dass ich in einem bequemen Rucksack nur 15kg schleppe und keine 40kg.


Am Eselplatz dann eine längere Rast. Mona hat Trockenfutter bekommen und am Ende noch eine kleine Stange. Ich trank meinen Kaffeeshake. Bloß das Futter reduzieren, es macht doch einen Großteil meines Gepäckes aus.
Beim Stempeln lese ich im Stempelheft, dass hier auch an Geocacher gedacht wurde. Ach? Die App hatte ich heute noch so gar nicht auf dem Schirm.
Am Eselplatz haben früher auch die Eseltreiber Rast gemacht. Heute steht dort eine Köhlerhütte, in der auch ab und zu noch Feuer gemacht wird. Zwei Esel hinter der Hütte erinnern an die Eseltreiber.

Und kaum komm ich aus dem Gebüsch wieder rausgekrochen, ist der Platz plötzlich voll. Wo kommen die alle her? Schnell gepackt und wieder weiter, nur um an der nächsten Bank wieder anzuhalten. Diesmal, um die Jacke anzuziehen. Kalt! Und gefühlt wurde es immer kälter auf dem Weg. Die Sachen in meinem Rucksack jedenfalls waren a…kalt, als ich die im Hotel ausgepackt habe.


Oberhalb von Lerbach habe ich mich noch im Hexenstieg-Buch verewigt und dann kam nochmal ein kräftiger Aufstieg bis zum Mangelhalber Tor.
An dem schönen Rastplatz machten wir unsere Mittagspause. Und ich zog meine Achillessehnen-Massagesocken aus. Um direkt von einem ankommenden Wanderpärchen gefragt zu werden, ob ich Blasen habe. Nee, zum Glück (noch) nicht.
Sie müssen noch bis Clausthal, weil sie über einen Veranstalter gebucht haben und da die Hotels alle weit weg vom Hexenstieg liegen. Sie fanden es erstaunlich, dass ich das alles privat organisiert hab. Hm.



Nur noch mit von Mama gestrickten Socken an den Füßen laufen wir beschwingt unsere letzte Etappe in einem Stück. Naja, so beschwingt nicht, ich bleibe ab und zu mal stehen. Mal für Fotos, mal zum verschnaufen.
Die einzige Etappe, die so richtig nach meinem Geschmack (kein breiter Autobahn-Weg) ist, hat eine Länge von ca. 300m 🙂 Und die nieselt es dann auch noch.
Und dann ist der Spaß am Bärenbrucher Teich zu Ende. Hier bleiben wir für unsere letzte Rast, ich trinke nochmal einen Shake, Mona verzichtet auf alles.


Unsere Nacht verbringen wir in der Harzer-Urlaubs-Alm. Die hab ich mir gegönnt und es ist wunderschön direkt an einem Wiesenhang gelegen und nur 1km von dem Teich entfernt, wo es morgen für mich wieder weiter geht.
Gute Nacht. Mit Blick aus dem Fenster, wo offenbar Wildschweine die Wiese umgepflügt haben.
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