Wenn einer eine Reise tut

Einfach mal raus aus der Komfortzone. Und groß träumen. Dream big. Mein Motto für 2025. Und nur zu Hause rumsitzen und träumen hilft nicht, also muss ich mal raus. Und Judith von der The Content Society hat zum Barcamp nach Stuttgart eingeladen.

Freitag morgen ging es los, erst zu Fuß zum Bahnhof, dann mit dem Zug nach Hagen und von dort mit dem ICE nach Stuttgart. Alles pünktlich! Ok, bis auf die Ankunft in Stuttgart, aber 15 Minuten Verspätung sind ja quasi pünktlich für die Bahn, oder?
Im Zug habe ich Podcasts gehört und etwas Finanzmanagement gelesen. Durchaus entspanntes reisen. Und ich hatte mich ja auch extra für einen durchgehenden Zug entschieden und musste nirgendwo mehr umsteigen.

Der Stuttgarter Bahnhof ist durchaus interessant. Der Zug hielt als zweiter Zug auf dem Gleis und so durften wir von gaaaaanz hinten nach vorne laufen. Um dann festzustellen, dass aufgrund der Baustelle Stuttgart 21 man gefühlt mehrere Kilometer durch einen Zubringerschlauch um die ganze Baustelle drumrum nach vorne zum Bahnhofseingang geleitet wird. Gute Vorbereitung auf den weiteren Marsch durch Stuttgarts Fußgängerzone.

Ich bin erstaunt. So viele Menschen. So viele Geschäfte. So viele Einkaufspassagen (ach nee, das heißt jetzt „Mall“). Und ein Park, mit Schloss. Ich merke direkt, dass ich mich so überhaupt gar nicht mit meinem Reiseziel beschäftigt habe 🙂 Und so schaue ich mir zunächst mal die ersten Straßen und Geschäfte an, esse in einer Mall zu Mittag und nutze dort die Toilette. Danach erkunde ich noch den Weg zu dem Restaurant, in dem wir uns Abends treffen und gehe von dort aus zum Hotel.

Mein kleines Hotel

Und dann kommt das Abenteuer Hotel. In einem Wohnblock. Und die Tür geht nicht auf, stattdessen begrüßt mich eine Stimme durch die Sprechanlage und die Tür summt. Ich kann sie aufdrücken und stehe in einem Treppenhaus. Einzige Chance: nach oben! Da ist dann auch eine Aufschrift auf einer Tür „Hotel“.
Zum Zimmer geht es dann quer durch das Hotel in ein anderes Treppenhaus und mit einem Aufzug nach oben. Das Haus wirkt nicht so gepflegt, aber das Zimmer ist zweckmäßig, sauber und vor nicht allzu langer Zeit renoviert worden. Nix zu beanstanden, alles da.


Wieder raus gelange ich an einer völlig anderen Straße und die Tür fällt zu und geht auch nicht wieder auf. Von Hotel steht da auch nix dran.
Bevor ich nun heute Abend alleine vor verschlossenen Türen stehe, umrunde ich den Gebäudekomplex einmal. Es gibt nur die eine Tür zum Hotel, die ich auch ursprünglich genommen habe. Und dort hängt ganz klein ein Lesegerät für meine Karte und tadaaaa…. sie öffnet den Schließmechanismus.
Merkt man sehr, dass ich irgendwie aus einer Kleinstadt komme und selten reise? Puh. Ich hatte nämlich echt schon leichte Sorgen, dass ich in mein Zimmer nachts nicht wieder rein komme.

Weiterer Nachmittag

Ich gehe an einer Hauptstraße wieder Richtung Innenstadt. Überall alte Denkmäler, alte Gebäude, offene Flächen, Parks. Und ich löse einen Labcache. In der Stadt nämlich nur Multis und dazu habe ich gerade keine Lust.
In einer Mall werde ich angesprochen von einer findigen Verkäuferin und erstehe 3 BHs zum Preis von 2. Schon länger will ich mir neue kaufen, der Plan war ursprünglich, einen zu erwerben, aber aufgrund des warmen Wetters und meines geschwitzten Zustandes wollte ich mich überhaupt gar nicht umziehen. Aber wenn die Verkäuferin sich so aufdrängt? Immerhin wars auch lustig in der Umkleidekabine.

Abendessen

Fast pünktlich kam ich im Brauhaus an, hier war das erste Meet&Greet der Teilnehmer für morgen. Und ich kannte niemanden. So habe ich den Abend mit lecker Essen, etwas Trinken (boah, ich hab den halben Tag nix getrunken und hatte mächtig Durst bei so viel gutem Wetter) und viel Zuhören verbracht.

Tag 2 – Samstag

Der Tag beginnt damit, alles wieder einzupacken und mein Zimmer zu verlassen. Wieder durch das halbe Gebäude auf zum Frühstückraum. Sehr fein da! Es war alles da und absolut zu empfehlen. Und die Mitarbeiterin meinte, wenn ich gehe, soll ich ihr einfach meine Karte hinlegen – sie muss mal eben zur Apotheke. Alles total relaxed da.

Gut gestärkt breche ich zu Fuß wieder auf in die Innenstadt in die DesignOffices, hier findet heute das große Treffen der The Content Society statt. Judith hat dazu alle Mitglieder und auch Ehemalige eingeladen.

Total herzlich werde ich direkt überfallen und soll meinen Namen und ca. 3 Worte, die mein Blog? mein Business? mich? beschreiben, auf einen Aufkleber schreiben, den ich mir dann auf de Brust bappe.
In einem ersten Kompletttreffen wird ruckzuck ein WorkshopPlan erstellt. Im Rahmen des Barcamps entstehen 30 verschiedene Angebote in 5 Zeitslots! Und dann folgt die Qual der Wahl. Auch die muss schnell gehen, der erste Workshop startet direkt im Anschluss.

Gewaltfreie Kommunikation

Bei Martin auf dem Sofa geht es heute ganz herzlich um die gewaltfreie Kommunikation und er holt uns alle direkt zu Beginn genau da ab, wo wir stehen und wo unser Problem liegt. Die Stunde ist viel zu kurz und gerne hätte ich noch weiter zugehört.

Stimm-Ich = Stimmig

Bei Judith geht es direkt in die Praxis. Blubbern mit dem Strohhalm, Durchbewegen der Gesichtsmuskulatur und viele Lautübungen haben uns ganz locker zu einem gemeinsamen „Nants ingonyama bagithi baba“ gebracht. Und nun habe ich einen Ohrwurm. Und noch mehr Spaß daran zu singen. Im Auto hört mich ja auch niemand.

Mittagspause

Weiter geht es mit einem Gruppenfoto. Stuttgart ist ja wunderschön und so hat Karina mit der Schlossparkkulisse im Hintergrund ein tolles Foto gemacht.

Das Mittagessen gibt es im Anschluss in den Offices, auch das geht super zügig. Da habe ich bei 80 (?) Personen doch mit mehr Verzögerungen beim Buffet gerechnet. Aber Stau gab es so wirklich nur auf Toilette.

KREatives Schreiben

Gabi hat uns versprochen, 2 Texte in den 45 Minuten zu schreiben. Puh. Und dann ging das doch ganz locker. Zunächst sollten wir für den Begriff „Begegnung“ etwas schreiben. Irgendwas. Gedanken, die uns dazu in den Kopf kommen. 3 Minuten lang. Für den zweiten zu Schreibenden Text bekamen wir von Gabi ein individuelles Wort, welches sie sich aus unserem ersten Text rausgepickt hat. Respekt! Der Treffer saß und so hat mich mein zweiter Text direkt sehr emotional gepackt. So also kommt man ans Schreiben!

Beckenboden Basics für Vielsitzer

Großartig und sooo viele Tipps hat die Aimee mitgebracht. Auch dies ein Workshop direkt zum nach- und mitmachen. Atmen, sitzen, bewegen, die Schultern lockern und noch einen leichten Ausfallschritt mit Kippen des Beckenbodens. Ich nehme alles mit nach Hause und teste das direkt mal an meiner montags Spaziergängertruppe.

Biografisches Schreiben

Was hat sich verändert? Welche Herausforderung habe ich gemeistert?Was hat mir dabei geholfen? Stell Dir beim biografischen Schreiben mit Susanne die richtigen Fragen! Ein tiefgründiger Abschluss für mich.

Heimwärts

Nach dem Event bummle ich nochmal durch die Stuttgarter City, esse zum ersten Mal in meinem Leben im frittenwerk und dann geht es auch schon zum Zug.
Heute ohne Halt in Mannheim, dafür mit anderer Streckenführung und ohne die Wagen 21-23 (!!) wegen fehlendem Personal – die Bahn gibt für mein Entertainment absolut alles.

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Eine Antwort zu „Wenn einer eine Reise tut“

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